Einleitung

Als ich gelernt habe zu Nadeln war ich auf Märkten immer auf der Suche nach schöner Wolle und mußte leider feststellen, dass Wollhändler nicht auf jedem zu finden waren oder teilweise recht hohe Preise verlangten. Deswegen dachte ich mir dann, dass es doch gar nicht so schwer sein kann selber zu färben und hab mich im Internet schlau gemacht. Mein erster Versuch war mit amerikanischen Getränkepulver. Das hat auch super geklappt, aber die Farben haben sehr an Bonbons erinnert. Danach hab ich mich an Catechu und Schachtelhalm gewagt. Alles was ich zum Thema Färben beschreibe, bezieht sich auf das Färben mit Wolle, Stoffe hab ich noch nicht ausprobiert.

Grundsätzlich läuft es bei dem Färben immer gleich ab. Man braucht saubere, entfettete Wolle, wenn sie es noch nicht ist muß man evtl. einmal alles heiß abspülen (vorsichtig wegen Verfilzungsgefahr). Bei einigen Farben muß die Wolle zuerst gebeizt werden damit sie die Farbe richtig aufnimmt. Doch die meißten Brauntöne haben genug Gerbstoffe, die das Beizen unnötig macht. In der Regel benötigt man genausoviel Färbepflanzen wie Wolle, also bei 100g Wolle dann 100g Färbegut. Bei getrockneten Pflanzen braucht man weniger. Zuerst wird das Färbegut ca 1 bis 2 Stunden aufgekocht mit etwas Wasser. Das ganze wird dann mit kaltem Wasser aufgefüllt und die vorher in kaltem Wasser kurz eingelegte Wolle  wird dazugepackt. Dann wieder den Topf erhitzen bis es leicht köchelt und zwischen durch etwas umrühren damit das Färbegut nicht anbrennt. Je länger das ganze kocht, desto intensiver wird die Farbe. 1 bis 2 Stunden müßten genügen. Dann kann man die Wolle rausnehmen und einen neuen Zug machen. Wieviele man machen kann ist unterschiedlich. Durch bestimmte Zusätze kann man auch die Farben verändern.

Viele Farbstoffe reagieren auf UV-Licht oder auf Sauerstoff, deshalb ist es sinnvoll die Wolle bevor man sie ausspült in der Sonne zu trocknen.